Samstag, 24. August 2013

Über den eigenen Schatten springen…



…ist ja leichter gesagt, als getan.
Als Kind habe ich dies ja oft versucht, doch ich habe auch sehr schnell bemerkt, dass ich nie über meinen Schatten springen kann. Auch konnte ich nicht schneller sein, als mein Schatten (das schafft wohl auch nur Lucky Luke) J . Dennoch habe ich dies oft versucht, meistens, wenn die Sonne so ungünstig stand und mein Schattenbild immer vor mir ging. Das fand ich schon sehr nervig. Etwas später habe ich dann mitbekommen, was es heißt, wenn jemand über seinen Schatten springt und genau dies versuche ich jetzt gerade.

Meine Schattensprünge sind gerade Aufgaben, die ich mir selber setze. Aufgaben, die mir nicht leicht fallen, aber ich weiß, das ich sie schaffen kann/werde. Ich schreibe mir gerade einige Aufgaben auf, die ich in gewissen Abständen immer wiederholen möchte/will/muss, sobald ich mit dem Vorhaben einer Aufgabe begonnen habe.
Einige meiner Aufgaben bestehen darin, das ich nun regelmäßig (zur zeit einmal die Woche) ein Telefonat führe. Ich telefoniere ja relativ häufig und lange, aber ich werde immer angerufen, da mir das Telefonieren (wie bereits in einen früheren Post geschrieben) Schwierigkeiten bereitet.  Nun besteht die Aufgabe darin, dass ich anrufen MUSS! Vor zwei Wochen habe ich damit angefangen. Ich habe mir erst einmal relativ einfache Gesprächspartner ausgewählt. Einfach im Sinne von „eingeweihte“ Gesprächspartner. So wurde mein erstes „Anrufopfer“ meine Cousine. Nach dem dritten Klingelzeichen wollte ich schon wieder auflegen, da ich eigentlich gar keinen Grund hatte zum anrufen, es war ja für mich nur eine Übung, aber ich hielt tapfer durch, bis sich am anderen Ende jemand meldete. Während ich das Freizeichen hörte, machte ich mir schon wieder Gedanken, was ich sagen könnte, wenn jetzt ihr Mann oder einer ihrer Söhne ans Telefon geht. Zum Glück war auch gleich meine Cousine dran. Somit hatte ich meine erste Aufgabe erfüllt und diese muss ich nun einmal wöchentlich wiederholen. Allerdings immer mit anderen Gesprächspartnern. In dieser Woche habe ich sogar schon zwei Telefonate geführt, für die ich wieder etwas Vorbereitungszeit benötigte, aber sie gehörten dennoch zu meinem „Training“ mit dazu. Diese Aufgabe werde ich noch einige Zeit weiter so laufen lassen und mal schauen, ob es mir eines Tages vielleicht einfacher fällt, ein Telefonat zu führen oder ob es für immer eine für mich schwierige Situation bleibt.

Meine zweite Aufgabe ist es, alte „Freundschaften“ aufzufrischen. Ich hatte ja während der vergangenen Jahre immer eine Freundin an meiner Seite. Mal war es für eine lange Zeit meine Schulfreundin, dann eine sehr gute Arbeitskollegin. Aber es war halt immer zeitlich begrenzt, wenn auch über einen sehr langen Zeitraum, aber dennoch blieben diese Freundschaften irgendwann aus. Ich habe mir immer Gedanken gemacht, was ich wohl falsch gemacht habe bzw. warum sie sich plötzlich nicht mehr melden. Aber inzwischen weiß ich ja die Antwort. SIE meldeten sich immer bei mir und irgendwann war es ihnen wahrscheinlich zu „blöd“, da ich nie angerufen habe oder spontan bei ihnen vor der Tür stand. Ich habe in all den Jahren nie eine Freundschaft wirklich gepflegt, obwohl mir diese Freundschaften immer wichtig waren. Dies ist mir aber nie bewusst gewesen. Nun habe ich es mir zur Aufgabe gemacht, diese Kontakte wieder herzustellen. Wir haben uns ja nie im Streit getrennt, sondern stillschweigend von einander entfernt. Den Anfang werde ich mit meiner ehemaligen besten Schulfreundin machen. Die ersten Kontakte sind bereits schriftlich geknüpft (dank Facebook) und wir wollen uns demnächst auch einmal treffen. Ich werde bei diesem Treffen auch offen über meine Schwierigkeiten sprechen, damit es nicht zu Missverständnissen kommt, denn nun kenne ich ja mein Problem und kann demzufolge auch offen darüber reden.

Diese beiden Aufgaben werde ich nun bis Ende des Jahres zum Ziel haben und hoffentlich positiv abschließen können. Es ist für mich ein großer Schattensprung und vielleicht werde ich ja ein kleiner Lucky Luke und kann in Zukunft schneller und häufiger „über meinen Schatten“ springen.



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